Stützende Psychotherapie

Häufig wird diese Therapieform im Sprachgebrauch "Gesprächstherapie" genannt, sie heißt aber korrekt Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Es dreht sich um Veränderung von Beziehungsmustern und Suche von alternativen Lösungsmöglichkeiten in beruflichen und privaten Beziehungen. Die Psychotherapie arbeitet meist mit einer Stunde pro Woche. Häufig beginnt die Psychotherapie als Probetherapie von 25 Stunden (siehe unter Kurzzeittherapie). Die Probetherapie kann in eine Langzeittherapie umgewandelt werden und dann kommen weitere 25 Stunden dazu.

Kurzzeittherapie

Wenn Sie vorher noch keine Psychotherapie hatten oder nach der letzten Psychotherapie 2 Jahre vergangen sind, kann ein Antrag auf Kurzzeittherapie von 25 Stunden gestellt werden. Je nach der Problematik reichen diese 25 Stunden manchmal, um ein befriedigendes Ergebnis für Sie zu erzielen.

Manchmal ist aber eine Kurzzeittherapie als Probetherapie zur Überprüfung erforderlich, ob eine Langzeittherapie sinnvoll ist.

Analytisch orientierte Kurztherapie

In der analytischen Kurztherapie mit 25 Stunden entfaltet sich eine ähnliche Dynamik wie in der analytischen Langzeittherapie, jedoch nur dann, wenn die Begrenzung der Stundenzahl und ein Kernkonflikt oder Fokus von vorne herein festgelegt werden.

EMDR

1987 wurde zufällig entdeckt, dass die Belastung von Gedanken wesentlich abnehmen, wenn dabei Augenbewegungen durchgeführt werden. Daraus wurde als neuartige Psychotherapie EMDR entwickelt − Eye Movement Desentization and Reprocessing, also mit Augenbewegungen desensibilisieren und reprozessieren = durcharbeiten.

Wozu Augenbewegungen

Augenbewegungen können die Informationsverarbeitung in Gehirn beschleunigen, auf ähnliche Weise wie die schnellen Augenbewegungen während des Schlafs. Wenn wir uns im Wachzustand auf bestimmte Gedanken oder Bilder konzentrieren, ermöglichen langsame Augenbewegungen eine zielgerichtete Aktivierung von positiven Bildern und Gefühlen, während schnelle Augenbewegungen eine Verarbeitung von negativen Gedanken und Gefühlen bewirken.

Arbeit an Ressourcen − Absorptionstechnik

Sie nehmen eine Belastung aus Ihrer Gegenwart und wünschen sich 2-3 persönliche Eigenschaften, um mit dieser Belastung besser fertig zu werden. Dann begeben Sie sich auf die Suche nach einer Situation aus Ihrer jüngeren Vergangenheit, in der Sie schon einmal etwas von der gewünschten Eigenschaft hatten. Diese Situationen werden mit langsamen Augenbewegungen verstärkt.

Standardprotokoll

In die Arbeit mit Augenbewegungen sollten Sie sich unbedingt von einem kundigen Therapeuten einweisen lassen. Nach manchmal umfangreicher Vorbereitung in der Phase er Stabilisierung kann es sein, dass der Therapeut Ihnen vorschlägt, eine Belastung direkt anzugehen. Im sogenannten Standardprotokoll wird er Sie bitten, Kontakt mit inneren Bildern, Gedanken oder Gefühlen aufzunehmen und dann mit Ihren Augen seinen Fingern zu folgen. Dann kommt eine kleine Pause und Sie geben eine kurze Rückmeldung, was bei Ihnen aufgetaucht ist. Da dieser Prozess die Selbstverarbeitungskräfte des Gehirns unterstützt, ist nichts von vorne herein festgelegt und Sie bestimmen, was geschieht.

Wie wirkt EMDR

Unser Gehirn sorgt mit seinem natürlichen Verarbeitungssystem normalerweise für ein Gleichgewicht der Gefühle und strebt psychische Gesundheit an. Ereignisse werden verarbeitet, die Belastungen aufgelöst und wir haben aus den Ereignissen gelernt. Überwältigende Ereignisse können jedoch die Regulationsmöglichkeiten unseres Gehirns übersteigen. Mit Hilfe der Augenbewegungen wird das Informationsverarbeitungssystem des Gehirns stimuliert. Bei diesem ganzen Prozess führt ihr Gehirn selbst die Heilung herbei und Sie haben die Kontrolle über das gesamte Geschehen.

Nur Trauma?

Die Arbeit mit EMDR ist nicht nur auf die Heilung schwerer psychischer Traumata beschränkt, sondern kann bei unterschiedlichsten Störungen angewandt werden. So gibt es Behandlungspläne (Protokolle genannt) für Phobien, Angstzustände, Schmerzstörungen, verschiedenste psychosomatischen Krankheiten, auch Protokolle zum Abbau von Stress und zur Leistungssteigerung.

Imagination

Stabilisierung

Meditation und Imagination greift die zentralen Bewältigungsversuche von traumatisierten Menschen auf. Ein einfaches Beispiel für beide Fähigkeiten ist der Tagtraum, wenn es regnet und wir uns in die Sonne träumen, sind wir mit unserer Aufmerksamkeit in der Gegenwart, aber die Fantasie hilft uns, den grauen Alltag besser zu ertragen.

Die meditativen und die meisten imaginativen Übungen haben den Charakter von Ritualen, denn sie können immer wieder auf die gleiche Weise geübt werden. Das Ziel ist nicht Entspannung, es geht um eine Konzentration des Bewusstseins auf ein gewünschtes Ziel bei erhaltener wacher Aufmerksamkeit nach außen.

Hier einige Beispiele: Achtsamkeitsmeditation, Beobachterübung, Körper-Licht-Meditation, Der innere Tresor, Der sichere innere Ort. Die weiteren Übungen fügen sich zur Psychotherapie auf der Inneren Bühne zusammen: Innere Helfer, Innere Konferenz (Inneres Team), Arbeit mit dem Inneren Kind

Psychotherapie auf der Inneren Bühne

Die Arbeit mit der Inneren Konferenz ermöglicht besseren Kontakt zu allen Selbstanteilen und dadurch ein Gefühl für die eigene Geschichte und Entwicklung zu bekommen.

Die Arbeit mit dem Inneren Kind kann ein mächtiges Werkzeug sein, um Sie innerlich unabhängiger zu machen. Für Sie als Erwachsene ist sicher hilfreich zu erfahren, dass Sie erlernen können, mit Ihrem Fühlen und Verhalten jederzeit hin- und herzupendeln zwischen kindlichen und erwachsenen Anteilen, wie Sie es wollen.